Du bist eine Welle im Ozean

„Wir sind nur Wellen in einem kosmischen Meer.“

 

Meditiere über diesen Satz - lass dieses Gefühl tief in dich eindringen.

 

Beginne das Einatmen wie das Aufsteigen einer Welle zu empfinden.

Du atmest ein, du atmest aus - und der Atem, der in dich eindringt, war nur einen Augenblick zuvor noch der Atem eines Anderen. Der Atem, der dich verlässt, wird schon im nächsten Augenblick zum Atem eines Anderen werden. Das Atmen ist nur das Wogen auf dem Ozean des Lebens. Du bist nicht getrennt - du bist nur eine Welle. Tief drinnen bist du eins. Wir hängen alle zusammen. Individualität ist unecht und illusorisch. Das Ego ist die einzige Barriere. Individualität scheint vorhanden zu sein, ist aber nicht wirklich. Das Wirkliche ist das Nicht-Individuelle, das Ozeanische, die Einheit.

 

Fühle, wenn du atmest wie der Ozean in dir atmet.

Der Ozean kommt zu dir, geht wieder hinaus, kommt herein, geht hinaus. Fühle mit jedem Einatmen eine Welle in dir aufsteigen, fühle mit jedem Ausatmen ein Welle sterben. Und zwischen den beiden - was bist du da? Nur ein Nichts: Shunya, eine Leere. Durch dieses Gefühl von Leere wirst du transformiert werden. Durch dieses Gefühl, ein Nichts zu sein, wird all dein Unglück verschwinden, denn Unglück erfordert einen Mittelpunkt.

 

Die Leere ist dein wirklicher Mittelpunkt.

Dort existiert kein Elend, dort befindest du dich in einem tiefen Wohlsein. Denn ohne dich selbst kannst du kein Unglück erzeugen. Wenn du nicht existierst, wer kann da noch verspannt sein? Du bist voller Seligkeit. Nicht, dass du von Seligkeit erfüllt wärest: Aber da du nicht da bist, ist eben nur Seligkeit da.

 

So wie die Wellen mit Wasser

Und die Flammen mit Feuer daherkommen,

so wogt das Universelle mit uns.

 

Du bist nicht - nur das Universelle ist, und es wogt durch dich hindurch. Fühle es, versenke dich hinein, meditiere darüber. Lass es zu, dass es dir widerfährt - in vieler verschiedener Art und Weise.

 

(Osho, Das Buch der Geheimnisse)